Gespräche auf dem Bauernhof

Rudi und die Tiere auf dem Bauernhof

Rudi nutzt seine Zeit auf dem Bauernhof, um mit den verschiedenen Tieren ins Gespräch zu kommen. Wie die hier wohl leben? Spannend mehr über die Pferde, Hühner, Kühe und Schweine zu erfahren!

Hallo Hildegart!

Huhn Hildegart plaudert über ihr Leben
Welches Huhn ist wohl Hildegart?! - Foto: NAJU BW

Rudi: Du siehst ja aus wie ein Vogel?!

Hildegart: Ich bin auch ein Vogel und lege viele, große Eier. Es gibt aber noch viel mehr Arten von Hühnern. Ich bin ein Haushuhn und werde auch Henne genannt, das hast Du bestimmt schon mal gehört. Meine männlichen Freunde werden Hahn, oder Gockel genannt. Sie wecken uns jeden Morgen mit ihrem energischen Ruf.

Rudi: Wie bekommst du Kinder?

Hildegart: Meine Kinder werden Küken genannt. Wenn ich von einem Hahn befruchtet wurde, lege ich ein Ei. In diesem Ei wächst dann ein kleines Küken heran, das die Eierschale durchbricht, wenn es groß genug geworden ist. Dann habe ich erstmal einiges damit zu tun, mich um meinen Nachwuchs zu kümmern. Häufig werden Eier aber nicht befruchtet und die kannst Du dann morgens als Frühstücksei essen.

Rudi: Wie lebst du?

Hildegart: Ich lebe in einer großen Gruppe auf einem Bauernhof. Dort können wir uns frei bewegen und allerlei Abenteuer erleben. Zum Glück findet sich auch immer etwas Leckeres zu essen. Am liebsten esse ich Körner, Insekten und Würmer schmecken aber auch super. Leider gibt es andere Hühner, die nicht so ein tolles Leben führen können wie ich. Also vielleicht redest Du mal mit deinen Eltern, ob ihr beim nächsten Einkauf im Supermarkt Eier aus Freilandhaltung kauft. In Freilandhaltung haben wir Hühner nämlich mehr Platz.

Guten Tag, Hugo!

Hausschwein Hugo hat einiges zu erzählen!
Jetzt gibt es Futter! Guten Appetit! - Foto: NAJU BW

Rudi: Du hast ja eine lustige Nase!

Hugo: Das stimmt. Mein Kopf ist sehr länglich und endet mit meiner Schnauze, sie lässt sich sogar bewegen! Vorne an meiner Schnauze sind zwei Nasenöffnungen, mit denen kann ich super gut riechen. Hören kann ich auch gut, nur mit meinen Augen habe ich so meine Probleme. Sehen ist leider nicht so meine Stärke.

Rudi: Gibt es mehrere Arten von Hausschweinen?

Hugo: Absolut! Auf der ganzen Welt gibt es sehr viele Arten von Hausschweinen. Dazu gehört zum Beispiel das Hängebauchschwein, das hat einen ganz schön dicken Bauch. Gemeinsam haben wir aber alle, dass wir bis zu 12 Jahre alt werden können, das ist für uns aber schon ziemlich alt. Die meisten von uns haben auch kein Fell, sondern haben Borsten durch die unsere rosa Haut durchscheint. Manche Rassen haben auch dunkle Haut, oder dunkle Flecken auf der rosa Haut.

Rudi: Wie lebst du?

Hugo: Wir Hausschweine sind sehr gesellig und leben gerne im Rudel. Am liebsten wühle ich in der Erde nach Essen, oder suhle mich im Schlamm. Zum einen kühlt mich das an heißen Tagen und andererseits kann ich den getrockneten Schlamm abreiben und entferne dadurch Ungeziefer von meiner Haut. Das fühlt sich so gut an! Ansonsten habe ich immer gerne kleine Ferkel um mich rum, also suche ich mir gerne eine Sau, die dann meine Kinder austrägt. Leider werden meine Artgenossen oft in Massentierhaltung gehalten und haben dadurch schlechte Lebensbedingungen. Bei Bio-Landwirten haben wir aber oft auch Auslauf im Freien.

Hey Alfie!

Pferd Alfie gibt Auskunft
Zu Besuch im Stall - Foto: NAJU: BW

Rudi: Ich habe dich vorhin schon draußen gesehen. Wow, du bist ja ganz schön schnell!

Alfie: Ja, mit meinen vier langen Beinen kann ich ganz schön schnell rennen. Weil ich aber ein Arbeitspferd bin, bin ich längst nicht so schnell wie meine Artgenossen. Rennpferde können sogar bis zu 60 Kilometer pro Stunde rennen, das ist ganz schön schnell! Wusstest du eigentlich schon, dass auch Zebras zur Rasse der Pferde gehören? Die wohnen aber sehr weit von uns entfernt.

Rudi: Wie heißt dein Nachwuchs?

Alfie: Mein Nachwuchs wird von einem weiblichen Pferd, einer Stute, ausgetragen und wird Fohlen genannt. Stuten tragen aber in einem Jahr nur ein Fohlen aus, ganz selten kann es auch sein, dass sie Zwillinge bekommt. Aber unsere kleinen Fohlen werden sehr schnell erwachsen. Sie laufen häufig schon 15 bis 30 Minuten nach der Geburt. Frage mal deine Eltern, wie lange es bei dir gedauert hast, bis du dich aufstellen konntest. Bereits nach einem Jahr wird ein Fohlen als Jungpferd bezeichnet und hat schon ähnliche Proportionen, wie ein erwachsenes Pferd.

Rudi: Bist du sehr anspruchsvoll?

Alfie: Absolut! Um mich muss mein Besitzer sich sehr ausführlich kümmern. Ich brauche jeden Tag sehr viel Stroh, Heu und frisches Wasser. Mein Fell muss regelmäßig gründlich gestriegelt werden, vor allem in der Zeit des Fellwechsels im Frühling und Winter. Auch meine Hufe und mein Stall müssen täglich gereinigt werden. Deshalb sollte man es sich gut überlegen sich einen meiner Artgenossen als Haustier anzuschaffen. Unsere Versorgung kostet ziem lich viel und ist sehr arbeitsintensiv.

Grüß dich, Bertha!

Kuh Bertha hält ein Schwätzchen.
Am Liebsten auf der Weide - Foto: Franziska Fielk

Rudi: Wow, du bist ja ganz schön beschäftigt!

Bertha: Das stimmt, ich gebe um die 5.000 Liter Milch im Jahr. Stelle Dir mal 5.000 Flaschen Milch aus dem Supermarkt nebeneinander vor, ganz schön viel, oder? Aber ich kann nur Milch geben, wenn ich regelmäßig kalbe. Deshalb werde ich regelmäßig Mutter und kümmere mich um meinen Nachwuchs. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt da leider oft nicht.

Rudi: Wo wohnst du denn eigentlich?

Bertha: Ich wohne in einem Boxenlaufstall auf einem Biobauernhof. Das bedeutet, dass ich mich frei im Stall bewegen kann, aber meine eigene Box habe, in der ich zur Ruhe kommen kann. Es geht doch nichts über einen ruhigen Schlaf im Stroh! Im Sommer bin ich aber kaum im Stall, da verbringe ich die meiste Zeit mit meinen Freund*innen auf der Weide. Dort können wir den ganzen Tag über das leckere Weidegras genießen.

Rudi: Wofür werden Kühe denn eigentlich gehalten?

Bertha: Ich bin eine Milchkuh, also werde ich zur Milcherzeugung gehalten. Durch mich kannst du jeden Morgen zum Frühstück ein Glas Milch trinken. Ich kenne auch einige Mastrinder, welche zur Fleischproduktion großgezogen werden. So kannst du regelmäßig Hackfleisch in deinen Spaghetti mit Tomatensoße essen. Es gibt auch noch männliche Kühe, die Bullen. Diese werden gehalten, damit ich regelmäßig Nachwuchs bekommen kann. Auf Bio- und Demeterhöfen sind wir auch noch wichtig für die Landschaftspflege der Weiden und die Artenvielfalt auf den Weideflächen. In der Massentierhaltung sind wir nur für die Nahrungserzeugung zu gebrauchen.