Vegetarisch

Ernährungsstile erklärt

Was bedeutet vegetarisch? Was essen Vegetarier*innen und was nicht? Und aus welchen Gründen lassen sie manche Lebensmittel lieber weg und andere nicht?

Vegetarisch - Foto: NAJU BW

"Wie, du bist Vegetarier*in? Isst du dann keine tierischen Produkte?"

Es gibt sehr viele verschiedene Formen von Vegetarismus. Grundsätzlich ist dabei aber die Idee auf Nahrungsmittel von getöteten Tieren zu verzichten. Das sind Fleisch und Fisch und daraus hergestellte Produkte. Beim Konsum von Lebensmitteln lebender Tiere gehen die Meinungen auseinander. Zum Beispiel verzichten Ovo-Vegetarier komplett auf Milch und Milchprodukte, ergänzen ihre Ernährung aber durch Vogel-Eier und Eiprodukte.

Eine besondere Unterform des Vegetarismus ist der Flexitarismus. Flexitarier*innen essen zwar Fleisch, machen es aber nicht zum Mittelpunkt ihrer Ernährung. Also essen sie nur selten, nur ausgewähltes oder einfach nur wenig Fleisch. Für Fleischliebhaber kann das eine gute Alternative zu ihrem sonstigen Essverhalten sein.

Doch wozu eigentlich auf Fleisch verzichten? Schau doch nochmal auf der Seite der Ernährungswoche vorbei, da findest Du einen spannenden Text zum Thema Fleischkonsum.

Franzi und Pia, die diesjährigen FÖJlerinnen und BFDlerinnen in der NAJU Landesgeschäftsstelle in Stuttgart, berichten hier, wieso sie sich für eine vegetarische Ernährung entschieden haben.

1. Seit wann ernährst du dich bewusst?

Franzi: Mit 16 kam bei mir das Interesse für gesunde Ernährung auf, kurze Zeit später dann auch für Veganismus. Ich habe mich viel über die Themen informieren und mich dann vier Monate vegan ernährt. Durch Schulstress und weniger Auseinandersetzung mit dem Thema, habe ich dann angefangen mich vegetarisch zu ernähren. Insgesamt ernähre ich mich jetzt seit drei Jahren vegetarisch.

Pia: Mit ca. 15 habe ich angefangen mich mit Themen wie: Minimalismus, nachhaltiger leben und allgemein Umweltschutz zu beschäftigen. In diesem Alter habe ich auch viel Fleisch gegessen und fand, dass ich mich dadurch auch weniger gesund ernährt habe. Ich habe dann aufgehört Fleisch zu essen und ernähre mich jetzt seit vier Jahren vegetarisch. Die genauere Auseinandersetzung mit Themen wie z.B. Massentierhaltung kam dann tatsächlich erst später.

2. Wie hat dein Umfeld reagiert?

Pia: Meine Familie und Freunde haben das ganz gut aufgenommen. Sätze wie: „Stimmt, du kannst das ja nicht essen“, habe ich ab und zu gesagt bekommen, aber eigentlich nie in einem wertenden oder negativen Kontext.

Franzi: Ich habe auch ab und zu Dinge gehört wie: „Ah, das kannst du ja nicht essen“ oder „Ich könnte das nicht“. Meine Eltern waren anfangs eher skeptisch wegen der Nährstoffe bzw. dem möglichen Nährstoffmangel. Nach Aufklärung versteht meine Mutter es besser und ernährt sich jetzt auch vegetarisch/vegan. Meine Freunde haben es auch ganz gelassen aufgenommen.

3. Was hälst du von Ersatzprodukten?

Franzi: Sie sind einsteigerfreundlich aber nicht unbedingt gesund und es gibt viel Verpackungsmüll. Ersatzprodukte können manchmal auch eine Falle sein, weil manches nicht schmeckt und man dann ein falsches Bild von Vegetarismus/Veganismus bekommen könnte.

Pia: Ja, da stimme ich Franzi zu. Für Menschen, denen der Umstieg schwerfällt, kann das hilfreich sein. Ab und zu kann man die Ersatzprodukte ganz gut ins Gericht integrieren, wie z.B. ein vegetarisches/veganes Schnitzel beim Grillen.

4. Gründe für deine Ernährungsform

Pia: Bei mir spielen unter anderem die Ethik, die Gesundheit und der Umwelt- und Tierschutz zusammen.

Franzi: ETHIK! Wieso quälen Menschen Tiere für Nahrung, die wir nicht benötigen oder die uns sogar gesundheitlich schadet? Für mich sind die Gründe der gesundheitliche Aspekt und der Umweltschutz.

5. Was würdest du Einsteiger*innen mitgeben?

Franzi: Nicht stressen und nichts erzwingen! Mit Überzeugung starten und das Thema häufig auffrischen. Menschen nicht belehren sondern Konversationen führen, da man daraus viel mitnehmen kann.

Pia: Da habe ich Franzi nichts mehr hinzuzufügen ;)

Rezept: Ofengemüse mit Kräuterquark

Saisonales Gemüse - Perfekt als Ofengemüse! - Foto: NAJU BW
Geschnippeltes Ofengemüse - Foto: NAJU BW
Kräuterquark passt gut zu Ofengemüse. - Foto: NAJU BW
Ofengemüse mit Feta und Quark. - Foto: NAJU BW

Zutaten:

Hier: Karotten, Kartoffeln, Zucchini, Fenchel, Rote Beete, Olivenöl, optional Feta-Käse (Saisonales und regionales Gemüse nach Wahl)

Speisequark, Zitronensaft, Kräuter, Salz, Pfeffer

 

1. Schneide das Gemüse klein und würze es mit Salz und Pfeffer

2. Gib das Gemüse auf ein Ofenblech, übergieße es mit Olivenöl und schiebe es in den Ofen

3. Schneide den Feta klein und mische ihn nach etwa 15 Minuten im Ofen unter das Gemüse

4. Mixe in der Zwischenzeit den Kräuterquark mit den verschiedenen Kräutern, gebe Zitronensaft und Salz und Pfeffer dazu

Zubereitungszeit 10-15 Minuten, Backzeit 30-40 Minuten (Zeit je nach Ofen und nach Größe des Gemüses variierend), Umluft bei 180°